Beikost

Beikostfahrplan

Beikostfahrplan, vegane Beikost

Eine Orientierungshilfe für die Beikost

Ja wie jetzt? Erst erzählt sie groß und breit, dass man keinen Fahrplan braucht und theoretisch fast alles füttern kann und jetzt das?

Jaa, schon klar. Ich denke auch nicht, dass man einen Fahrplan braucht. Aber manche hätten vielleicht doch gerne eine grobe Orientierung. Die gebe ich gerne. Wenn du einen richtigen Beikostfahrplan haben möchtest, der dir ganz genau sagt wann du was füttern sollst, dann geh bitte googeln, da wird dir geholfen.


Also: Wie gesagt, theoretisch kannst du starten womit du möchtest. Praktisch gibt es natürlich ein paar Gemüsesorten, die sich besser eignen als andere.

Warum Gemüse?

Gemüse ist in der Regel leicht verdaulich und voller Nährstoffe. Das macht es ideal für den Start ins Abenteuer Essen. Aber du kannst natürlich auch mit etwas Obst oder auch einem Getreidebrei starten, falls dir das mehr zusagen sollte.

Die besten Gemüsesorten für den Anfang

Süßes Gemüse wird von den Babys gerne bevorzugt und dementsprechend ist es etwas einfacher damit zu starten. Zu den süßeren Sorten zählen zum Beispiel

  • Kürbis
  • Pastinake
  • Karotte
  • Süßkartoffel
  • Fenchel

Aber auch Gemüse wie Zucchini, Brokkoli und Paprika machen sich gut für den Start

Es wird oft empfohlen den Brei Mittags zu geben. Das liegt weniger an der Uhrzeit, sondern mehr am Kind: Das Baby sollte wach und ausgeglichen sein, nicht hungrig und nicht satt. Guck einfach mal, wann dein Baby Lust hat etwas neues auszuprobieren

Grundrezept für Gemüsebrei

erster Brei, vegane Beikost

Einfach das Gemüse deiner Wahl kleinschneiden und am besten dünsten(wenn du das Gemüse kochst, gehen viele gute Nährstoffe ins Kochwasser über). Pürieren, fertig!
Etwas abkühlen lassen und einen Teelöffel Öl untermischen.

Das Öl macht den Brei etwas gehaltvoller und sorgt dafür, dass auch die fettlöslichen Vitamine vom Baby gut aufgenommen werden können.
Koche gerne etwas mehr Gemüse und friere den Rest ein. Wenn du ihn direkt beim einfrieren portionierst, kannst du später ganz nach Bedarf Gemüseanteile rausholen. Öl aber bitte erst vorm füttern dazugeben!

Welches Öl für den Babybrei?

Es gibt spezielle Beikostöle, diese sind meiner Meinung nach aber völlig unnötig. Außerdem schmecken sie auch nicht besonders gut. Ein hochwertiges, kaltgepresstes Öl ist viel schmackhafter und kann dein Baby zusätzlich mit Vitaminen und ungesättigten Fettsäuren versorgen.
Besonders empfehlen würde ich hier Raps-, Lein- und Walnussöl, evtl. auch mit DHA angereichert.
Oft wird noch die Empfehlung ausgesprochen kein kaltgepresstes Öl zu verwenden, denn wenn das Öl nicht erhitzt wird besteht die Gefahr, dass sich Schimmelsporen im Öl befinden können. Das stimmt, aber wenn man auf ein wirklich hochwertiges Bioprodukt zurückgreift hält sich diese Gefahr in Grenzen und ist einem raffiniertem Öl immer vorzuziehen.

Wieviel Brei soll mein Baby essen?

Da bin ich ja auch kein Fan von: Grammangaben beim Essen. Monatelang haben wir das Baby nach Bedarf gestillt und ihm zugestanden, dass es weiß wieviel es braucht. Jetzt soll es plötzlich anders sein?
Vertraue deinem Kind. Vielleicht isst es am Anfang sehr wenig, vielleicht isst es direkt sehr viel. Vielleicht ist auch jeder Tag unterschiedlich. Genau wie bei dir. Da du im Idealfall noch stillst, oder eben die Flasche gibst, bekommt dein Baby alle Nährstoffe die es braucht. Es muss nicht direkt komplett versorgt sein über den Brei. Lasst euch Zeit.

Gemüse-Kartoffel-Brei

Nochmal auf Start: Du musst nicht ein Gemüse eine ganze Woche lang geben und kannst dann erst wechseln. Du kannst wechseln wie du/ihr Lust habt. Natürlich würde ich dabei das Baby im Blick behalten: Wenn du das Gefühl hast es kommt damit nicht zurecht, wechsel etwas seltener. Sollte es sehr empfindlich auf die Beikost reagieren, überlege ob eine Pause gut tun würde und versuche herauszufinden, ob es an einer bestimmten Gemüsesorte liegt.
Du musst auch nicht als zweite Zutat Kartoffeln einführen
Dies wird oft empfohlen, da Kartoffeln viele Kohlenhydrate enthalten und dadurch gut sättigen. Außerdem enthalten Kartoffeln viele Vitamine. Brei mit Kartoffeln lässt sich aber nicht so gut einfrieren.
Du kannst also gerne bei einem Gemüse bleiben, eine andere Gemüsesorte untermischen, oder auch gerne etwas Getreide, wie z.B. Haferflocken oder Hirse beigeben. Und vor allen Dingen muss dies nicht nach einer Woche geschehen. Euer Baby – Euer Tempo

Getreide-Milch-Brei

Nach einem Monat wird meistens ein Getreide-Milch-Brei eingeführt. Auch hier spricht grundsätzlich nichts dagegen. Ich würde zu Vollkornprodukten raten, da in diesen mehr Nährstoffe enthalten sind. Außerdem würde ich den Milchanteil im Brei über Muttermilch oder Anfangsnahrung abdecken und Kuhmilch so lange wie möglich vermeiden. Der hohe Proteingehalt kann die kindlichen Nieren überlasten, deshalb sollte Kuhmilch im ersten Jahr auch niemals als Getränk gegeben werden und bei der Breimenge der Wert von 200ml/Tag nicht überschritten werden. Du kannst den Brei auch mit Pflanzenmilch anrühren, dann achte darauf, dass dieser ohne Zucker und Salz ist.
Wenn du Fertigprodukte benutzen willst, guck dir bitte die Zutatenlisten ganz genau an, in vielen steckt Zucker! Dieser ist völlig unnötig und schädlich für dein Baby.

Fleisch im Brei

Was, wenn ich dir eine Schüssel püriertes Fleisch vorsetzen würde? Würdest du es essen? Für mich war diese Vorstellung von püriertem Fleisch nie angenehm und auch nicht schlüssig, warum mein Kind so etwas essen sollte. Ja, in Fleisch steckt viel Eisen. Das tut es in Gemüse und bestimmten Getreidesorten aber auch. Über Eisen wird es auch noch einen gesonderten Artikel geben. Wenn du Fleisch vermeiden möchtest, schau dich in verschiedenen Lebensmitteltabellen um, wie du stattdessen den Eisenanteil im Brei heben kannst.

So, ich hoffe das konnte dir etwas weiterhelfen. Nutze den Fahrplan ruhig zur groben Orientierung, aber eben nur zur Orientierung! Er ist nicht in Stein gemeißelt! Es ist nur eine Idee, wie Beikosteinführung klappen kann. In anderen Ländern wird es ganz anders gemacht und auch das werden gesunde, fitte Kinder.
Also genießt die Zeit und freut euch auf eine aufregende Reise an den Familientisch!

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